26. April 2024

Sprachlos – das war gestern

Projekte 2022 > Sprachlos – das war gestern

Herabsetzende und ausgrenzende Äußerungen begegnen uns in der Schule, bei Familienfesten oder im Bus. Meist machen sie uns sprachlos.
Gerade Jugendliche werden in Schule und im privaten Umfeld damit konfrontiert und sind dann oft sprachlos. Sie fühlen sich hilflos und überfordert, wenn sie nicht schlagfertig sind, oder entsprechende Fakten präsentieren können. Es fehlen ein selbstbewusstes Auftreten und die richtigen Argumente, um den eigenen Standpunkt deutlich zu machen und somit oft rassistischen und diskriminierenden Äußerungen Einhalt zu gebieten.
Gewaltfreie Kommunikation, klare Grenzen aufzeigen und richtiges Argumentieren sind wichtige Grundlagen, um eine körperliche Auseinandersetzung zu vermeiden.

Vorbereitungsphase: (Januar 22 bis Anfang Februar) ?das Projekt startet am 31.01.
Gespräche mit der Kursleiterin Frau Gebhard
Detaillierte Abstimmung des Projekts mit den Tutorinnen und Tutoren der involvierten Klassen
Klärung des zeitlichen und örtlichen Rahmens mit Schulleitung:
(Wochentag, Unterrichtsstunden, Räumlichkeiten)
Information und Einbeziehung der Schulsozialarbeiterin sowie der
Pädagogischen Fachkräfte in das Projekt
Elterninformation (Elternabend, Elternbrief)

Vorstellung des Projektes im Rahmen einer Dienstbesprechung

Hauptphase: (Februar 2022 bis Dezember 2022)
Im Rahmen einer AG werden die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Referentin, auch an Praxisbeispielen üben, wie man sich in schwierigen Situationen verhalten kann.
Die Teilnehmenden setzen sich mit Vorurteilen sowie Ausgrenzungsmechanismen auseinander und erproben Strategien gegen menschenverachtende Aussagen und Handlungen.
In einem abwechslungsreichen, interaktiven Training werden die psychologischen Hintergründe solcher Parolen erarbeitet.
In Rollenspielen erfahren die Schüler die Wirkung solcher Parolen und versuchen dagegen zu halten.
Übungen, um die Körpersprache und das selbstbewusste Auftreten zu verbessern, unterstützen die erarbeitenden Erkenntnisse
Den Schülern wird durch Übungen und in Rollenspielen vermittelt, wie man auf diskriminierende Äußerungen reagieren kann, dabei werden ganz praktisch argumentative Strategien und rhetorische Kniffe eingesetzt.
Das Argumentationstraining soll dabei helfen, dass sich Schüler, für ihre Mitschüler, die durch Vorurteile und Rassismus ausgegrenzt und diskriminiert werden, einsetzen und sie unterstützen. 
Auch Schülern, die diskriminierende Erfahrungen gemacht haben, bekommen Verhaltensweisen aufgezeigt, um sich gewaltfrei zur Wehr zu setzen und sich Hilfe zu holen.
Das Projekt soll im Rahmen einer zweistündigen AG am Nachmittag sowohl im 2. Halbjahr 21/22 als auch im 1. Halbjahr 22/23 angeboten werden

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Regeln für die AG gemeinsam erarbeiten Teamspiel (Helfen und eingreifen) Was sind und wo begegnen uns Parolen Definition erarbeiten
  2. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Erfahrungsaustausch zum Thema Vorurteile, der Weg zum Vorurteil, Übungen dazu
  3. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Gruppen, die diskriminiert werden, Übungen dazu
  4. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Diskriminierung, Diskriminierungsbarometer, Eisbergmodell Übung zur Empathieförderung
  5. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Eckenspiel, Rassismus, Erfahrungsaustausch
  6. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Zur eigenen Meinung stehen Schulhofsituationen Gemeinsam erarbeiten, wie man helfen kann Übung, um Gelerntes unter Stress anzuwenden Fragen zum Thema bearbeiten und Ergebnisse vorstellen
  7. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Diskriminierung Punktespiel (Einteilung in Gruppen und das Verhalten aufzeigen) Verhaltensmöglichkeiten bei Diskriminierung erarbeiten
  8. Termin (2 Unterrichtsstunden) Film über Diskriminierung und Zivilcourage
    Übung: Helfen, ohne sich in Gefahr zu begeben Übung: Opferklau
  9. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Wie kann ich argumentieren und helfen, Erarbeiten von Strategien
  10. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Ich Botschaften, Übungen und Rollenspiele dazu, Körpersprache
  11. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Übung: Selbstbewusst auftreten Die Schritte der Hilfeleistung, Rollenspiel dazu
  12. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Erlebnispädagogik Zweier-Parcours mit verbundenen Augen Kommunikation, Vertrauen, Verantwortung und Einfühlungsvermögen Reflexion
  13. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Konfliktgespräche führen (spiegeln, nachfragen, wiederholen, aktives Zuhören…) Übungen dazu, Körpersprache
  14. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Richtiges Grenzen setzen, Rollenspiele und Übungen
  15. Termin (2 Unterrichtsstunden)
    Stimmübungen Wahrnehmungsübungen Übungen, um gemeinsam einzugreifen Übung Kommunikation (Nachrichtenübermittlung)
  16. Termin (2 Unterrichtsstunden) Konflikte Erfahrungsaustausch Wie entstehen Konflikte Stress/Urzeitmodell Möglichkeiten der Konfliktlösung
  17. Termin (2 Unterrichtsstunden) Situationen zum Thema Diskriminierung Lösungsmöglichkeiten in Kleingruppen erarbeiten und vorspielen Reflexion
  18. Termin (2 Unterrichtsstunden) Szenarientraining (Anwenden des Gelernten) Abschlussgespräch

Nachbereitungs- und Nachhaltigkeitsphase: (Juli 2022 und Dezember 2022)

Im späteren Unterricht wird noch einmal gezielt über Erlebnisse im Anschluss an die Veranstaltung gesprochen und reflektiert. Es wird interessant sein, wie die Schülerinnen und Schüler das Argumentationstraining in verschiedensten Situationen in der Schule und auch privat anwenden und umsetzten konnten. Um die Nachhaltigkeit dieses Projektes zu gewährleisten, wird die Schule Inhalte von diesem in ihre pädagogische Arbeit miteinbeziehen. Dazu können der wöchentlich stattfindende Klassenrat oder Aktionstage genutzt werden. Insbesondere der Klassenrat fördert das demokratische Miteinander und die Partizipation in einer Institution. Nachhaltig verfolgt dieses Projekt das Ziel, Werte wie Respekt, Zivilcourage, Empathie, Toleranz, das Miteinander, gegenseitige Wertschätzung und das demokratische Bewusstsein zu fördern.

Gender Mainstreaming:
Neben der Präventions- und Aufklärungsarbeit spielt auch die Umsetzung von Gender Mainstreaming eine Rolle, denn sowohl beim Vortrag selbst als auch in der späteren Übertragung des Gelernten in die Praxis werden die unterschiedlichen Lebenslagen von Schülern und Schülerinnen und die Auswirkungen auf beide Geschlechter berücksichtigt werden. Es wird beobachtet werden, ob Schüler und Schülerinnen unterschiedlichen Anfeindungen ausgesetzt sind und wie man die Ausgangssituation beider Geschlechter stärken kann. Bei der Durchführung und Bewerbung des Projektes wird auf geschlechtssensible Sprache und Darstellung geachtet.
Des Weiteren geht es bei dieser Veranstaltung auch darum, Schülerinnen und Schüler, die aus oft diskriminierten Gruppen kommen, zu stärken.

Diversity Mainstreaming:
Bei allen geplanten Aktivitäten wie z. B. Rollenspielen, dem Erlernen von Argumentationsmöglichkeit werden die individuellen Unterschiede der einzelnen Schülerinnen und Schüler (Alter, körperliche Befähigung) berücksichtigt und gewertschätzt.

Umsetzung unter Pandemiebedingungen
Das Projekt ist auch unter Pandemiebedingungen unter Beachtung des aktuellen Hygieneplans für Schulen (AHA) möglich.
Digitale Umsetzung
Eine digitale Umsetzung des Projekts ist nur sehr eingeschränkt möglich. Einzelne Elemente des Trainings, wie beispielsweise Filmebeiträge oder Diskussionen könnten teilweise über das landesweite Videokonferenzsystem (Bigbluebotton) abgebildet werden.