16. April 2024

Respekt – mehr als nur ein Wort

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Die Integrierte Gesamtschule Thaleischweiler-Fröschen besuchen Mädchen und Jungen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Strukturen und mit verschiedenen Bildungshintergründen, Nationalitäten, Religionen, Kulturen und Überzeugungen. Diese Vielfältigkeit bereichert unsere Schule, aber sie führt teilweise auch zu Konflikten.

Immer mehr Schülerinnen und Schüler fällt es schwer, andere Äußerungen, Meinungen, Verhaltensweisen oder ein anderes Aussehen zu respektieren.
Im Schulalltag nehmen Beleidigungen, körperliche Angriffe, Provokationen, Diskriminierungen und Vorurteile zu.

Den genannten Problemen soll ein Projekt im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben“ entgegenwirken.
Durch das gemeinsame Arbeiten kann die Zielgruppe gegenseitige Toleranz und Wertschätzung üben und einen respektvollen Umgang lernen. Bei anstehenden Entscheidungen können die Mädchen und Jungen eigene Ideen sowie Ansichten einbringen, offen werden für andere Meinungen, Einstellungen, Verhaltensweisen sowie der Abbau von Vorurteilen und ein kooperatives Miteinander sollen dabei eine wichtige Rolle spielen.
Bereits vorhandene Schwierigkeiten können besprochen und eventuell sogar gelöst werden.

Die Entwicklung und Förderung von demokratischem Bewusstsein ist eine wichtige Aufgabe der Schule.
Aus diesem Grund finden an der IGS schon seit mehreren Jahren „Demokratie leben-Projekte“ mit außerschulischen Partnern statt.

Die daran teilnehmenden Schülerinnen und Schüler empfinden es als positive Bereicherung im Schulalltag und nehmen mit Begeisterung an den Angeboten teil.
Auch das Kollegium der Schule erachtet die Durchführung von Projekten dieser Art als sehr wichtig, durch die angebotenen Workshops können sich die Kinder und Jugendlichen intensiv mit dem Thema Demokratie beschäftigen.

Unsere Demokratie bleibt ein Prozess, der stetig Engagement und Gestaltung erfordert. Die Pandemie hat einmal mehr diverse neuralgischen Stellen unserer Gesellschaft offenbart und uns als Demokratie heraus- und aufgefordert. Der Dialog und das Erarbeiten der Demokratie ist eine Aufgabe, die sich uns allen stellt und die Perspektive und Fähigkeiten unserer Kinder spielen darin sicherlich keine unerhebliche Rolle. Die IGS besitzt die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus und Schule mit Courage“ und geht damit gegen alle Formen von Diskriminierung sowie Rassismus aktiv vor, um einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft zu leisten.

Im Projekt „RESPEKT- Mehr als nur ein Wort“ werden Schülerinnen und Schüler der 5. – 12. Klasse beteiligt sein.
Das aus zwei Teilen bestehende Projekt findet im ersten Halbjahr in einer Projektwoche und im zweiten Halbjahr als wöchentliche Einheit statt.

Im ersten Teil werden die Schülerinnen und Schüler an intensiven Workshoptagen das Thema in den Kunstsparten Tanz, Theater, Musik und Bildende Kunst behandeln. Diese münden in einer Aufführung und Präsentation der Ergebnisse.
Im zweiten Teil werden die Schülerinnen und Schüler wöchentlich das Thema künstlerisch bearbeiten (Musik, Medien, Texten) und verschiedene Ergebnisse in der Sparte Musik/Audiokunst (Audio-Kollagen, Songs, Rap-Tracks, Hörspiel) erzielen.

Allgemeine Vorbereitungsphase:
Kontaktaufnahme mit der Jugendkulturwerkstatt (IB Pirmasens)
Gespräche über Inhalte und Ziele des Projekts mit den verantwortlichen Dozenten der Jugendkulturwerkstatt
Informationen an die Schulleitung über die Inhalte und Ziele des Projekts
Besprechung des zeitlichen und örtlichen Rahmens mit der Schulleitung
Information des Kollegiums in der Schule
Vorbereitende Gespräche mit den Teilnehmern
Vorstellung des Projektes im Begleitausschuss

Vorbereitungsphase April, Mai:
Die Lehrkräfte, die Schulsozialarbeit und das Team der JugendKulturWerkstatt entwickeln gemeinsam die konkrete Vorgehensweise
Die Aufgaben im Projekt werden verteilt
Vorstellung des Projektes beim Elternabend

Hauptphase I Juni:
Die Schülerinnen und Schüler (5. – 12. Klasse) werden in einer intensiven Projektwoche (07.06. – 11.06.22), an 5 Tagen (á 6 UE) am Projekt teilnehmen

Hauptphase II September – Dezember:
Die Schüler*innen (5. – 10. Klasse) werden an 10 Einheiten (Wöchentlich, Montags 14:00 – 15:30 Uhr) am Projekt teilnehmen

Eine rein digitale Umsetzung des Projektes ist leider nicht möglich.

Methoden:
Kompakte Projekttage, Gruppenarbeit, Rollenspiel, Reflexion, Bildende Kunst-, Medien-, Text-, Musik- und Tanzworkshops

Nachbereitungsphase im Anschluss an die Präsentation:
Dokumentation der Workshops und der Aufführung in Form von Film, Foto und der Zusammenführung der erschienenen Presseartikel.
Reflexion und Ausblick im Hinblick auf die Planung der Nachhaltigkeitsphase

Nachhaltigkeitsphase bis zu den Sommerferien 2022:
Die Thematik wird in den Klassen und regelmäßig im Klassenrat aufgegriffen und kann so zu kleinen Projekten führen und im Bewusstsein bleiben, auch in den nachfolgenden Klassenstufen. Zusätzlich werden alle verwendeten Arbeitsmaterialien für den theoretischen und praktischen Teil des Projektes den Lehrkräften zur Verfügung stehen

Gender Mainstreaming:
Anliegen und Erfahrungen von Mädchen ebenso wie die von Jungen werden in die Planung, Durchführung, Überwachung und Auswertung des Projektes einbezogen.

Diversity:
Wird als Menschenrechtsansatz, der vielfältige, komplexe Lebenslagen und Erfahrungen anerkennt und auf gleiche Teilhabechancen und Rechte abzielt beachtet.

Inklusiver Ansatz:
Ist Voraussetzung für Diversity Mainstreaming, welches jedem Menschen die Möglichkeit geben soll, sich an allen relevanten gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar unabhängig von individuellen Fähigkeiten, kultureller, ethnischer, wie sozialer Herkunft, Religion, Geschlecht oder Alter.

Für unser Projekt bedeutet dies, dass die Entwicklung, Organisation, Implementierung und Evaluierung von Entscheidungsprozessen, Beteiligungsformen und Maßnahmen so betrieben werden, dass in jedem Bereich und auf allen Ebenen die Ausgangsbedingungen und deren Auswirkungen für jede und jeden Einzelnen berücksichtigt werden.

Umsetzung unter Pandemiebedingungen
Das Projekt ist auch unter Pandemiebedingungen unter Beachtung des aktuellen Hygieneplans für Schulen (AHA) möglich. Allerdings müssen dafür eventuell Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt werden, um den Mindestabstand einhalten zu können.
Da es sich um ein praktisch orientiertes Projekt handelt, ist eine digitale Umsetzung in nur wenigen Teilbereichen beispielsweise mit Hilfe von Videokonferenzen möglich.