20. April 2024

Aktiv gegen Mobbing

Hinschauen und handeln, statt wegschauen und weggehen.

Projekte 2021 > Aktiv gegen Mobbing

An unserer Schule entstehen immer wieder Situationen, die mit Ausgrenzung, Diskriminierung, Mobbing oder Gewalt einhergehen. Viele Schülerinnen und Schüler haben solche Momente erlebt, in denen sie selbst Opfer wurden. Angefangen bei diskriminierenden, sexistischen oder rassistischen Bemerkungen bzw. Beleidigungen bis hin zu körperlichen Angriffen. Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler würde sich in solche Situationen auch gerne einmischen und als Helfer eingreifen, oft fehlt ihnen dazu allerdings der Mut. Sie haben Angst, selbst zum Opfer zu wer-den, selbst diskriminiert oder gemobbt zu werden.
Wir möchten, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler für Werte einsetzen und lernen aktiv etwas gegen ausgrenzendes Verhalten zu unternehmen. Sie sollen er-mutigt werden, zivilcouragiert zu handeln und nicht wegzuschauen. Den Schülerin-nen und Schülern soll anhand verschiedener Methoden wie z. B. Rollenspielen Mög-lichkeiten und Strategien an die Hand gegeben, wie sie in solchen Situationen reagieren sollen. Auch Verhaltensmöglichkeiten, für Situationen, in denen sie selbst diskriminiert oder gemobbt werden, sollen aufgezeigt werden.

I. Vorbereitungsphase:

Gespräche mit der Kursleiterin Frau Gebhard
Gespräche mit Tutorinnen und Tutoren der involvierten Klassen
Information und Einbeziehung der Schulsozialarbeiterin sowie der
Pädagogischen Fachkräfte in das Projekt
vorbereitende Gespräche mit den ausgewählten Klassen
Elterninformation (Elternabend, Elternbrief):
Vorstellung des Projektes im Rahmen einer Dienstbesprechung
Information des Schulelternbeirats
Klärung des zeitlichen und örtlichen Rahmens mit Schulleitung:
(Wochentag, Unterrichtsstunden, Räumlichkeiten)

II. Hauptphase

Das Projekt soll am Vormittag in der Klassenstufe 9 (vierzügig) angeboten werden

Das Projekt soll zusätzlich im Rahmen einer zweistündigen AG am Nachmittag sowohl im 2. Halbjahr 20/21 als auch im 1. Halbjahr 21/22 angeboten werden

Vormittag

Für jede der vier Klassen ist jeweils ein Termin mit sechs Unterrichtsstunden und ein Termin mit drei Unterrichtsstunden geplant.

Nachmittag

18 Termine (AG, 2 Unterrichtsstunden), pro Halbjahr

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Regeln für die AG gemeinsam erarbeiten
Teamspiel (Helfen und eingreifen)
Was bedeutet Zivilcourage
Definition erarbeiten
Stimmübungen
Körpersprache

2. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Erfahrungsaustausch zum Thema Zivilcourage
Warum fällt das Helfen so schwer
Distanzlinie
Übung zum Grenzen setzen

3.Termin (2 Unterrichtsstunden)

Übung: Zur eigenen Meinung stehen
Schulhofsituationen
Gemeinsam erarbeiten, wie man helfen kann
Übung, um Gelerntes unter Stress anzuwenden

4. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Übung: Selbstbewusst auftreten
Die Schritte der Hilfeleistung
Rollenspiel dazu

5. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Eckenspiel
Mobbing Erfahrungsaustausch
Rollenspiele
Reflexion

6. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Mobbing
Film
Reflexion
In Kleingruppen Fragen zum Thema bearbeiten und Ergebnisse vorstellen

7. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Diskriminierung
Punktespiel (Einteilung in Gruppen und das Verhalten aufzeigen)
Verhaltensmöglichkeiten bei Diskriminierung erarbeiten

8. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Film Zivilcourage
Übung: Helfen, ohne sich in Gefahr zu begeben
Übung: Opferklau

9. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Cybermobbing
Erfahrungsaustausch
Film
Verhaltensmöglichkeiten erarbeiten
Gesetze

10. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Notwehr/Nothilfe
Unterlassene Hilfeleistung
Notruf
Übung: Ich greife ein/Ich greife nicht ein
Anlaufmöglichkeiten, um Hilfe zu bekommen

11. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Gewaltarten
Gewaltbarometer
Eisbergmodell
Übung zur Empathieförderung

12. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Erlebnispädagogik
Zweier-Parcours mit verbundenen Augen
Kommunikation, Vertrauen, Verantwortung und Einfühlungsvermögen
Reflexion

13. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Gefährliche Situationen
Erfahrungsaustausch
Notruf
Verhaltensregeln erarbeiten
Selbstverteidigung (einfache Übungen um Hilfe zu holen)
Szenarientraining

14. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Situationen zum Thema Zivilcourage
Lösungsmöglichkeiten in Kleingruppen erarbeiten und vorspielen
Reflexion

15. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Stimmübungen
Wahrnehmungsübungen
Übungen, um gemeinsam einzugreifen
Übung Kommunikation (Nachrichtenübermittlung)

16. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Konflikte
Erfahrungsaustausch
Wie entstehen Konflikte
Stress/Urzeitmodell
Möglichkeiten der Konfliktlösung
Übung zum Thema

17. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Deeskalation/Intervention
Coolnessübungen
Rollenspiele
Stimmübungen
Grenzen setzen

18. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Konfliktgespräche führen
(spiegeln, nachfragen, wiederholen, aktives Zuhören…)
Szenarientraining (Anwenden des Gelernten)
Abschlussgespräch

III: Nachbereitungsphase

In der Nachbereitungsphase wird ein ausführliches Feed-Back-Gespräch mit allen Beteiligten stattfinden.

IV: Nachhaltigkeitsphase

Um die Nachhaltigkeit dieses Projektes zu gewährleisten, wird die Schule Inhalte von diesem in ihre pädagogische Arbeit miteinbeziehen. Dazu können der wöchentlich stattfindende Klassenrat oder Aktionstage genutzt werden. Insbesondere der Klassenrat fördert das demokratische Miteinander und die Partizipation in einer Institution.
Nachhaltig verfolgt dieses Projekt das Ziel, Werte wie Zivilcourage, Empathie, Toleranz, das Miteinander, gegenseitige Wertschätzung und das demokratische Bewusstsein zu fördern.

Gender Mainstreaming:

Durch die besondere Berücksichtigung der geschlechterspezifischen Ausprägung von Mobbing und sexualisierter Gewalt wird dem Punkt Gender Mainstreaming Rechnung getragen. Anliegen und Erfahrungen von Mädchen sowie Jungen werden bei der Planung und Durchführung des Projekts berücksichtigt.

Diversity Mainstreaming:

Bei allen geplanten Aktivitäten wie z. B. Rollenspielen, dem Erlernen von Verteidigungsmöglichkeit werden die individuellen Unterschiede der einzelnen Schülerinnen und Schüler (Alter, körperliche Befähigung) berücksichtigt und gewertschätzt.

Inklusion:

Bei der Durchführung des Projekts werden alle Schülerinnen und Schüler, miteinbezogen. Die Aufgaben, Spiele usw. werden so ausgewählt, dass sich jede Schülerin und jeder Schüler individuell nach ihren / seinen Möglichkeiten beteiligen kann.
Umsetzung unter Pandemiebedingungen
Das Projekt ist auch unter Pandemiebedingungen unter Beachtung des aktuellen Hygieneplans für Schulen (AHA) möglich. Allerdings müssen dafür eventuell Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt werden, um den Mindestabstand einhalten zu können. Daraus resultierend müsste gegebenenfalls die angegebene Stundenzahl erhöht, was infolgedessen auch zu höheren Kosten führen würde.

Digitale Umsetzung

Eine digitale Umsetzung des Projekts ist nur sehr eingeschränkt möglich. Einzelne Elemente des Trainings, wie beispielsweise Filmebeiträge oder Diskussionen könnten teilweise über das landesweite Videokonferenzsystem (Bigbluebotton) abgebildet werden.