19. April 2024

NICHT MIT MIR!

Projekte 2020 > NICHT MIT MIR!

An unserer Schule sind immer häufiger Konfliktsituationen unter den Schülerinnen und Schülern zu beobachten. Aufgrund unterschiedlicher Meinungen, Sichtweisen und Wahrnehmungen entstehen Streitigkeiten und Diskriminierungen, Mobbing und Cybermobbing. Die Kinder und Jugendlichen sind oft überfordert diese Situationen adäquat zu lösen und reagieren daher vermehrt mit verbaler und/oder körperlicher Gewalt.
Bereits im ersten Schulhalbjahr 2019/20 wurde in zwei Klassen ein Projekt zum Thema Gewaltprävention unter der Leitung von Frau Gebhard durchgeführt. Den Schülerinnen und Schülern wurden anhand verschiedener Methoden wie z. B. Rollenspielen Möglichkeiten und Strategien an die Hand gegeben, wie sie in solchen Situationen reagieren sollen, um ihre Streitigkeiten durch gewaltfreie Kommunikation zu lösen. Dieses Projekt war dahingehend sehr erfolgreich, da es von Schülerseite sehr gut angenommen und zielführend umgesetzt werden konnte.
Allerdings besteht auch in anderen Klassen vermehrt Handlungsbedarf, so dass aus diesem Grunde das Projekt auf andere Klassen ausgeweitet und vertieft werden soll.
Außerdem ist geplant, im Rahmen des Ganztagsangebots eine zweistündige Arbeitsgemeinschaft zum Thema Gewaltprävention einzurichten. Somit haben auch Schülerinnen und Schüler, in deren Klasse dieses Projekt nicht durchgeführt wird, die Möglichkeit, Strategien zur Konfliktbewältigung und zur gewaltfreien Kommunikation kennenzulernen und zu trainieren. Desweiteren besteht die Möglichkeit diese Schülerinnen und Schüler zukünftig als Streitschlichter einzusetzen.

I. Vorbereitungsphase:

Gespräche mit der Kursleiterin Frau Gebhardt
Gespräche mit Tutorinnen und Tutoren der involvierten Klassen
Information und Einbeziehung der Schulsozialarbeiterin sowie der
Pädagogischen Fachkräfte in das Projekt
vorbereitende Gespräche mit den ausgewählten Klassen
Elterninformation (Elternabend, Elternbrief):

  • Vorstellung des Projektes im Rahmen einer Dienstbesprechung

Klärung des zeitlichen und örtlichen Rahmens mit Schulleitung:
(Wochentag, Unterrichtsstunden, Räumlichkeiten)

II. Hauptphase

  1. Das Projekt soll am Vormittag in den Klassen 5a, 5b und 6a angeboten werden
  2. Das Projekt soll zusätzlich im Rahmen einer zweistündigen AG am Nachmittag angeboten werden

Vormittag

Für jede der drei Klassen sind jeweils 3 Termine zu jeweils 4 Stunden geplant
(36 Stunden)

Folgende Inhalte sind in diesen Stunden Thema:

Gewaltprävention
Selbstbehauptungstraining
Selbstverteidigung als letztes Mittel
Stärkung des Gemeinschaftsgefühls

Nachmittag

18 Termine (AG, 2 Unterrichtsstunden))

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Regeln für die AG gemeinsam erarbeiten
Teamspiel mit Ball (aufeinander achten)
Gemeinsamkeiten erarbeiten
Körpersprache
Selbstsicheres Auftreten

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Stimmübungen
Distanzlinie
Übung zum Grenzen setzen
Diskriminierung
Thema erarbeiten, Erfahrungen
Punktespiel (Einteilung in Gruppen und das Verhalten aufzeigen)
Aufkleberspiel

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Derdianen-Spiel (Interkulturelles Rollenspiel / eine interkulturelle Simulation, bei der / bei dem zwei Teams gebildet werden, die unterschiedliche (fiktive) Kulturen verkörpern
Reflexion

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden>)

Gewaltarten
Gewaltbarometer
Eisbergmodell
Spiel
Dir geht es schlecht, wenn…/Mir geht es schlecht, wenn…

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

    Eckenspiel
    Mobbing
    Erfahrungsaustausch
    Rollenspiele
    Reflexion
  2. Termin (2 Unterrichsstunden)

Mobbing/Cybermobbing
Film
Reflexion
In Kleingruppen Fragen zum Thema bearbeiten und Ergebnisse vorstellen

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Kommunikation
Zweier-Parcours mit verbundenen Augen
Kommunikation, Vertrauen, Verantwortung und Einfühlungsvermögen
4-Ohren-Modell

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Spiele Kommunikation
(Zählen / Übung 3 Gruppen / 2 dürfen sprechen / Geschichte wiederholen)

  1. Termin (2 Unterrrichtsstunden)

Konflikte
Konfrontative Pädagogik
Bearbeiten des Themas
Erfahrungsaustausch
Verschiedene Wege einen Konflikt zu lösen

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Konfliktbearbeitung
Coolnessübungen
Stimmübungen
Grenzen setzen

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Konfliktgespräche führen
(spiegeln, nachfragen, wiederholen, aktives Zuhören…
Erlebte Konfliktsituationen in Kleingruppen bearbeiten und mit optimaler Lösung vorstellen
Fallbearbeitung im Rollenspiel mit Reflexion

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

    Erlebnispädagogik (Seilspiel)
    Reflexion
    Vertrauensübungen
  2. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Zivilcourage
Erfahrungsaustausch
Erarbeiten des Themas
Prozessmodell der Hilfeleistung
Rollenspiel und Spiel zu dem Thema
Stimmübung (Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung)

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Film Zivilcourage
Helfen, ohne sich in Gefahr zu begeben
Opferklau
Üben in Kleingruppen
Selbstverteidigung (einfache Übungen um Hilfe zu holen)
Szenarientraining

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Gefährliche Situationen
Erfahrungsaustausch
Stimmübungen
Selbstbehauptungsübungen
Wahrnehmungsübungen
Szenarientraining
Selbstverteidigung (einfache Übungen um Hilfe zu holen)

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Sexualisierte Gewalt
Film
Mein Körper gehört mir
Richtiges Verhalten
Übungen und Rollenspiel

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Gefahren im Internet
Erfahrungsaustausch und Erarbeitung des Themas
Film „Verklickt“ / Fragen zum Film bearbeiten
Gesetze zum Thema

  1. Termin (2 Unterrichtsstunden)

Argumentationstraining
Vorurteile
Rechte Parolen
Erfahrungen
Was kann ich tun?
Abschlussgespräch

III: Nachbereitungsphase
In der Nachbereitungsphase wird ein ausführliches Feed-Back-Gespräch mit allen Beteiligten stattfinden.

IV: Nachhaltigkeitsphase

Um die Nachhaltigkeit dieses Projektes zu gewährleisten, wird die Schule Inhalte von diesem in ihre pädagogische Arbeit miteinbeziehen. Dazu können der wöchentlich stattfindende Klassenrat oder Aktionstage genutzt werden. Insbesondere der Klassenrat fördert das demokratisches Miteinander und die Partizipation in einer Institution.
Nachhaltig verfolgt dieses Projekt das Ziel, Werte wie gewaltfreie Kommunikation, Toleranz, das Miteinander, gegenseitige Wertschätzung und das demokratische Bewusstsein zu fördern.

Gender Mainstreaming:
Durch die besondere Berücksichtigung der geschlechterspezifischen Ausprägung von Mobbing und sexualisierter Gewalt wird dem Punkt Gender Mainstreaming Rechnung getragen.

Diversity Mainstreaming:
Bei allen geplanten Aktivitäten wie z. B. Rollenspielen, dem Erlernen von Verteidigungsmöglichkeit werden die individuellen Unterschiede der einzelnen Schülerinnen und Schüler wie z. B. Alter, körperliche Befähigung berücksichtigt und gewertschätzt.

Inklusion:
Bei der Durchführung des Projekts werden alle Schülerinnen und Schüler, miteinbezogen. Die Aufgaben, Spiele usw. werden so ausgewählt, dass sich jede Schülerin und jeder Schüler individuell nach ihren / seinen Möglichkeiten beteiligen kann.